Wohngebäudeversicherung – Wichtige Informationen beim Immobilienkauf
Die Wohngebäudeversicherung ist eine essenzielle Absicherung für Eigentümer von Immobilien. Sie schützt das Gebäude vor Schäden durch Feuer, Sturm, Leitungswasser und andere Gefahren. Doch was passiert mit der Versicherung beim Kauf einer Immobilie? Und welche Rolle spielt die Feuerrohbauversicherung? Hier finden Sie die wichtigsten Informationen.
Übernahme der Wohngebäudeversicherung beim Kauf
Beim Kauf einer Immobilie geht die bestehende Wohngebäudeversicherung automatisch auf den Käufer über. Dies ist gesetzlich geregelt (§ 95 VVG). Das bedeutet:
- Die Versicherung bleibt zunächst bestehen, auch wenn der Versicherungsnehmer wechselt.
- Der Käufer hat jedoch ein Sonderkündigungsrecht und kann den Vertrag innerhalb eines Monats nach Grundbucheintrag kündigen.
Wichtig: Vor der Kündigung sollte der Käufer prüfen, ob der bestehende Versicherungsschutz ausreichend ist und welche Konditionen der Vertrag bietet. In einigen Fällen kann es sinnvoll sein, die bestehende Police zu behalten, insbesondere wenn sie günstige Prämien oder umfangreiche Leistungen bietet.
Besonderheit: Prämiennachzahlung
Beim Eigentümerwechsel wird der Verkäufer oft dazu verpflichtet, bereits gezahlte Versicherungsprämien anteilig zurückzuerstatten. Diese Kosten werden häufig im Rahmen der Kaufnebenkosten verrechnet.
Feuerrohbauversicherung: Schutz während der Bauphase
Eine Feuerrohbauversicherung ist unerlässlich, wenn Sie ein Gebäude neu bauen oder umfangreich sanieren. Sie schützt das Gebäude während der Bauphase vor Schäden durch:
- Brand
- Explosion
- Blitzschlag
Gut zu wissen: In vielen Fällen ist die Feuerrohbauversicherung ein Bestandteil der späteren Wohngebäudeversicherung. Sie wird automatisch in eine reguläre Wohngebäudeversicherung umgewandelt, sobald das Bauvorhaben abgeschlossen ist und das Gebäude bezogen wird.
Tipps zur Feuerrohbauversicherung
- Klärung mit der Baufirma: Oftmals wird die Versicherung über den Bauherrn oder Bauträger abgeschlossen.
- achten Sie unbedingt mit Fertigstellung der Immobilie auf den Hinweis an Ihren Versicherer, damit die Police den gewünschten Schutz erhält
1. Welche Gefahren deckt die Wohngebäudeversicherung ab?
Ein Überblick über die Standardleistungen der Wohngebäudeversicherung bietet Käufern wichtige Orientierung:
- Feuer: Schäden durch Brand, Blitzschlag oder Explosion.
- Leitungswasser: Schäden durch geplatzte Rohre oder undichte Leitungen.
- Sturm und Hagel: Schäden durch extreme Wetterereignisse.
- Elementarschäden (optional): Schutz vor Überschwemmung, Erdrutsch, Lawinen, etc.
Es lohnt sich, vor Vertragsabschluss zusätzliche Deckungen wie Elementarschäden oder Glasbruch zu prüfen.
2. Was passiert bei einer Unterversicherung?
Ein häufiger Fehler bei Wohngebäudeversicherungen ist die Unterversicherung. Falls die versicherte Summe nicht ausreicht, um den Wiederaufbau des Gebäudes vollständig zu finanzieren, trägt der Versicherte den Restbetrag selbst. Daher ist es wichtig, den Wiederaufbauwert 1914 (eine Berechnungsgrundlage) korrekt anzugeben.
3. Unterschiede zwischen Neubau- und Altbauversicherung
Beim Kauf eines Altbaus können folgende Punkte relevant sein:
- Alter des Gebäudes: Ältere Gebäude können zu höheren Prämien führen.
- Modernisierungen: Nachweise über Dach-, Elektro- oder Rohrsanierungen können die Prämie senken.
- Besondere Risiken: Alte Bausubstanz oder Denkmalschutz können spezielle Bedingungen erfordern.
Für Neubauten ist der Abschluss einer Wohngebäudeversicherung oft direkt mit der Feuerrohbauversicherung verknüpft.
4. Übergangsphase bei Eigentümerwechsel
Falls der Käufer die bestehende Wohngebäudeversicherung übernehmen möchte, sollte folgendes geklärt werden:
- Laufzeit: Wann endet die aktuelle Vertragsperiode?
- Leistungsumfang: Sind alle notwendigen Risiken abgedeckt?
- Kommunikation mit der Versicherung: Der Käufer sollte den Versicherer über den Eigentümerwechsel informieren, um Probleme bei der Schadensregulierung zu vermeiden.
5. Die Bedeutung des Grundbucheintrags
Der Stichtag für den Übergang der Wohngebäudeversicherung ist der Eintrag ins Grundbuch. Bis zu diesem Zeitpunkt bleibt der Verkäufer der Versicherungsnehmer. In der Übergangsphase ist der Käufer jedoch abgesichert.
6. Zusätzliche Absicherungen im Bauprozess
Während des Neubaus können weitere Versicherungen sinnvoll sein, wie etwa:
- Bauleistungsversicherung: Schützt vor unvorhergesehenen Schäden am Bau, z. B. durch Unwetter oder Vandalismus.
- Bauherrenhaftpflicht: Deckt Schäden ab, die während der Bauphase Dritten entstehen können.
Zusammenfassung
Beim Kauf einer Immobilie geht die bestehende Wohngebäudeversicherung auf den Käufer über. Der neue Eigentümer hat jedoch das Recht, den Vertrag zu prüfen und gegebenenfalls zu kündigen. Für Bauvorhaben ist die Feuerrohbauversicherung ein unverzichtbarer Schutz und bildet die Grundlage für den späteren Wohngebäudeschutz. Eine sorgfältige Prüfung der Versicherungsbedingungen schützt vor unangenehmen Überraschungen und hilft, die richtige Entscheidung zu treffen.
Haben Sie weitere Fragen zur Wohngebäudeversicherung? Kontaktieren Sie uns, wir beraten Sie gerne!
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